Der Nuthe-Bote Januar 1992
Unabhängige Monatszeitschrift / Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.
Unsere Straßennamen (6)
Arthur-Scheunert-Allee und Friedensstraße
Ursprünglich verlief die Verbindung zwischen Potsdam und Saarmund durch die Ravensberge und über Bergholz. Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde dann die direkte Provinzialchaussee gebaut, die an Bergholz vorbeiführte. 1848 war die Straße bis zur Rehbrücke fertig. Wegen Grundstücksschwierigkeiten verzögerte sich der Weiterbau bis 1858. Erst 1860 konnten die Arbeiten beendet werden.
Schon vor Gründung der Landhauskolonie Rehbrücke waren entlang der Chaussee einige Häuser entstanden. Neben einigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde am Buchhorst ein Chausseehaus mit Schlagbaum errichtet. An der Rehbrücke wurde eine Gastwirtschaft eröffnet, und nach 1879 entstand an der Eisenbahn ein Haltepunkt, aus dem später der Bahnhof Rehbrücke hervorging.
1910 erhielt die Straße in ihrer ganzen Länge den offiziellen Namen Chausseestraße. 1914 war eine Teerung der Straße geplant, aber schon bald danach entschied man sich für Kleinpflaster. Die Vorbereitungen gingen während des ersten Weltkriegs weiter, wann die Arbeiten durchgeführt wurden, ist leider nicht bekannt.
1933 erhielt die Chausseestraße gleich drei Namen. Zur Erinnerung an den „Tag von Potsdam“ hieß der Teil vom Bahnhof bis zur heutigen Alice-Bloch-Straße Adolf-Hitler-Straße, von dort bis zur Gottfried-Keller-Straße Hindenburgstraße und weiter bis zur Ortsgrenze am Torfgraben Straße des 21.März. Nach dem Bau des Avus-Zubringers 1935-37 wurde das Gebiet jenseits der Autobahn an Saarmund abgetreten und damit auch die Straße des 21.März in ihrer ganzen Länge.
Die nun verbliebene Zweiteilung der Saarmunder Chaussee blieb auch nach dem 2. Weltkrieg erhalten. Aus der Adolf-Hitler-Straße wurde die Straße der Freiheit und 1957 zur Erinnerung an den Gründer des Ernährungsinstitutes und der Vitaminanstalt in Arthur-Scheunert-Allee umbenannt.
Erika Haenel