Der Nuthe-Bote Februar 1992
Unabhängige Monatszeitschrift / Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.
Unsere Straßennamen (7)
Die ersten beiden Straßen der Landhauskolonie Rehbrücke
1903 verkaufte der Bauer Wilhelm Keller ein Stück Heidegelände nördlich der heutigen Wilhelm-Busch-Straße an den Charlottenburger Architekten Wilhelm Brinkmann. Damit begann die Entstehung der Landhauskolonie Rehbrücke. Wilhelm Brinkmann ließ 1904 eine Straße in diesem Gebiet anlegen. Sie erhielt den Namen „Wilhelmstraße“ und wurde wahrscheinlich nach dem zweiten Weltkrieg in „Am Luchgraben“ umbenannt. Martin Brinkmann, der Sohn Wilhelm Brinkmanns, führte 1905/06 die Straße rechtwinklig an die heutige Wilhelm-Busch-Straße heran und nannte diesen Abschnitt „Brinkmannstraße“. Der Name galt später auch für die heutige Weerthstraße.
Nach inoffiziellen Informationen soll der alte Teil der Brinkmannstraße 1937 auf Anregung von Dr. Partke den heutigen Namen „Im Bärwinkel“ erhalten haben. Beide auf Flurnamen zurückgehende Bezeichnungen sind etwas irritierend. Der Bärwinkel müsste eigentlich „Beerwinkel“ heißen und für den Luchgraben wäre die Bezeichnung „Am Lückeluch“ treffender, denn der Luchgraben fließt weit entfernt von der Straße in den Rehgraben, während das Lückeluch eine heute noch erkennbare Wasserstelle gegenüber dem Autopflegedienst Starke war.
Auch die Bezeichnung „Wilhelmstraße“ ist nicht eindeutig.
Während die Umbenennung wahrscheinlich auf die Annahme zurückzuführen ist, daß die Straße nach dem letzten deutschen Kaiser benannt worden ist, kann sich die Kombination „Wilhelmstraße-Brinkmannstraße“ auch auf den Gründer der Landhauskolonie beziehen.
Erika Haenel?