• Beelitzer Straße

Beelitzer Straße


In der Folge der Stein‐Hardenbergschen Agrarreformen (Bauernbefreiung)
erhielten die Groß‐, Mittel‐ und Kleinbürger Saarmunds ihr eigenes Land und
wurden von den ganzjährigen Hand‐ und Spanndiensten bei der
Gutsherrschaft entbunden. Auch die Saarmunder Kleinbürger, von denen
Pfarrer Dressel schreibt: „Die anderen aber nähren sich mehrentheils von
ihrem Handwerke, haben dabei etwas weniger Vieh, säen sich etwas weniger
zu ihrer Nothdurft an Flachs, Hirse, Roggen etc. auf der Hüfner Acker“,
erhielten im Zuge der Reformen etwas Land. Nach dem 2. großen Stadtbrand
1840 bauten viele der Handwerker aus der Mühlenstraße und Kreuzstraße,
aber auch einige Kolonisten ihre Häuser hier auf. Die erste Besiedelungswelle
dieser Straße endete am sogenannten „Armenhaus“, welches ursprünglich
von Zimmermeister Wallis als Wohnhaus für Fabrikarbeiter der Tuchfabrik
errichtet wurde (vorn im Bild). Noch im 20. Jahrhundert gedieh in dieser
Straße das Handwerk. An den Laden Feuerherdt (ehemals Schneiderwerkstatt
und Laden Kieburg, später Heinrich), an den Schuhmacher Bredow, den
Bäcker Schmidt, der mit Hundewagen auch die Nachbardörfer belieferte, den
Leinölhändler Pardemann und an den Gasthof „Wirtshaus zu den Drei Linden“
kann man sich auch heute noch erinnern.

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